Das Wappen der Familie Thun-Hohenstein

Stammwappen

Das Stammwappen der Familie Thun-Hohenstein besteht aus einem goldenen Schrägrechtsbalken auf blauem Grund. Der Helm zeigt zwei blaue Büffelhörner mit jeweils einem goldenen Schrägrechts- bzw. Schräglinksbalken. Die Helmdecke ist in Blau und Gold gehalten.

Wappenvereinigung

Nach dem Aussterben der Grafen von Eschenlohe [1] zu Beginn des 14. Jahrhunderts erhielten zuerst die Grafen von Tirol deren Wappen [2] und deren Besitztümer. Seit der Verpfändung der Burg Königsberg zu Beginn des 15. Jahrhunderts durch Herzog Friedrich IV. an Simon von Thun und dessen Sohn Balthasar zählt sie zum Thun’schen Besitz. Am 22. Mai 1516 [3] erhielt Bernhard von Thun von Kaiser Maximilian I. die Erlaubnis, das Königsberger Wappen dem Thun-Wappen einzuverleiben, um somit auch im Thun’schen Familienwappen den Besitzzuwachs zu verzeichnen. [4] Dieses Wappen blieb bis zur Erhebung in den Reichsgrafenstand 1629 bestehen und sieht folgendermaßen aus: Das Wappen ist geviert. Feld 1 und 4 zeigen auf blauem Grund einen goldenen Schrägrechtsbalken (Hinweis auf das Stammwappen). Feld 2 und 3 sind gespalten und enthalten vorne in Silber am Spalt einen wachsenden roten Adler und hinten in Schwarz einen silbernen Querbalken (Hinweis auf Königsberg). Darüber befindet sich rechts ein gekrönter Helm mit zwei blauen Büffelhörnern mit durchzogenem goldenem Schrägrechts- bzw. Schräglinksbalken. Die Helmdecke ist in blau-gold gehalten. Links ist ein gekrönter Helm, vorne in Silber ein aus dem Spalt wachsender roter Adler und hinten in Schwarz ein silberner Querbalken. Die Helmdecke ist in rot-silber bzw. schwarz-silber gehalten.

Wappenvereinigung mit Caldes und heutiges Wappen der Familie Thun-Hohenstein

Bereits am 14. Juli 1464 kam der gesamte Besitz des Pretel von Caldes mittels Schenkungsurkunde [5] in Thun’sche Hände. Pretel von Caldes, der selbst keine Nachkommen hatte, übertrug den Söhnen Sigmunds , Simon , Jakob und Balthasar , all seine Besitzungen. [6] Im Dezember 1603 stellten die Stammväter der verschiedenen Linien[break] Ansprüche auf das Baronat und verlangten zugleich eine Aufnahme des Caldes’schen Wappens als Herzschild in ihr Familienwappen [7], was am 9. März 1604 von Erzherzog Maximilian mit gleichzeitiger Ernennung in den Freiherrenstand im Freiherren-Diplom geregelt wurde. bewilligt. [8] Da jedoch der caldesische Herzschild mit dem österreichischen Wappen gleich war, wurde vereinbart, dass ein roter Stern in den weißen Querbalken hinzugefügt wird. Die Thun-Hohenstein lehnten die Führung des Sternes ab und im Grafendiplom von 1629 ist dieser auch tatsächlich verschwunden.[9] Das heutige Wappen der Familie Thun-Hohenstein ist geviert und enthält zusätzlich einen Herzschild mit einem silbernen Querbalken in Rot. Feld 1 und 4 enthalten auf blauem Grund einen goldenen Schrägrechtsbalken. Feld 2 und 3 sind gespalten und zeigen vorne in Silber am Spalt einen wachsenden roten Adler und hinten in Schwarz einen silbernen Querbalken. Darüber sind drei golden gekrönte Helme angeordnet: rechts mit zwei blauen Büffelhörnern mit durchzogenem Schrägrechts- bzw. Schräglinksbalken; in der Mitte mit einem wachsenden Einhorn; links vorne mit einem wachsenden roten Adler auf silbernen Grund und hinten mit silbernem Querbalken auf schwarzem Grund. Die Helmdecken sind blau-golden, rot-silber und schwarz-silber. [DL] Allgemeine Infos zur Wappenkunde

Bibliographie

Ausserer, Carl Der Adel des Nonsberges. Mit 72 Abbildungen von Schlössern, Wappen und Siegeln. In: Jahrbuch der k.k. heraldischen Gesellschaft Adler, H. 9, Wien 1899, S. 13–241. Glückselig, Legis, Denkwürdigkeiten des Grafenhauses Thun-Hohenstein. Festgabe zu dem achtzigsten Geburtstag seiner Excellenz des hochgeborenen Herrn Franz Grafen von Thun-Hohenstein, Prag 1866. Haidacher, Christoph, Die Grafen von Eschenlohe-Hertenberg. Ein Beispiel für die Adelspolitik Meinrads II., gesehen unter dem Blickwinkel der Landeswerdung Tirols, in: Tiroler Heimat. Jahrbuch für Geschichte und Volkskunde, Bd. 57, Innsbruck 1993, S. 7-16.

[1] vgl. zum Adelsgeschlecht Eschenlohe: Christoph Haidacher, Die Grafen von Eschenlohe-Hertenberg. Ein Beispiel für die Adelspolitik Meinrads II., gesehen unter dem Blickwinkel der Landeswerdung Tirols, in: Tiroler Heimat. Jahrbuch für Geschichte und Volkskunde, Bd. 57, Innsbruck 1993, S. 7-16.
[2] Das Eschenloh’sche Wappen galt auch als Gerichtssiegel für Ulten und für Königsberg.
[3] vgl. Carl Ausserer, Der Adel des Nonsberges, in: Jahrbuch der k.k. heraldischen Gesellschaft Adler, Heft 9, Wien 1899, S. 56.
[4] Trotz intensiver Recherchen konnte das Bewilligungsschreiben Kaiser Maximilians noch nicht aufgefunden werden. Es wird aber angenommen, dass es sich im Tiroler Landesarchiv (TLA) in Innsbruck befindet.
[5] vgl. Codex Clesianus, S. 23-27.
[6] vgl. Edmund Langer, Die Geschichte der Familie Thun im dritten Viertel des 15. Jahrhunderts. Die Friedrichsche und Simeonische Linie, Heft 5, Wien 1908, S. 85. Eine Abschrift der Schenkungsurkunde befindet sich im Nachlass Justinan Ladurners, Archiv der Tiroler Franziskanerprovinz Schwaz. Im Tiroler Landesarchiv (TLA) kann der Nachlass Ladurners via Mikrofilm eingesehen werden: Rep. 2356/2.
[8] Das Freiherren-Diplom vom 9. März 1604 ist in Abschrift bei: Glückselig, Denkwürdigkeiten, Prag 1866, S. 87-89 abgedruckt.
[9] vgl. ebd., S. 64.

Personen (1808 Treffer, Seite 18 von 46)

Name Geburt Geburtsort
Graf von Thun-Hohenstein Franz Josef 27.07.1826 Choltitz, CZE
Graf von Thun-Hohenstein Hugo Felix 10.03.1826
Graf von Thun-Hohenstein Rudolf 16.04.1825 Prag, CZE
Gräfin von Lamberg Leopoldine 09.04.1825 Brünn, CZE
Graf von Ferri Franz 20.02.1825
Graf von Ceschi a Santa Corce Aloys 08.01.1825
von Trenkwald Josef Mathias 13.03.1824
Gräfin von Clam-Martinic Caroline 11.07.1822
Graf von Thun-Hohenstein Wilhelm Franz Karl 1822 Prag, CZE
Graf von Thun-Hohenstein Konstantin Ludwig 11.06.1821 Choltitz, CZE
Graf von Waldstein Ernst Anton 1821
Graf von Thun-Hohenstein Adam Wilhelm 1821 Prag, CZE
Gräfin von Arz Karoline 1821 Rovigo, ITA
Graf von Thun-Hohenstein Maximilian Josef 24.02.1820 Prag, CZE
Gräfin von Thun-Hohenstein Anna Marie 11.01.1819
Gräfin von Thurn-Valsassina-Hofer Raimunda 1819
Freiherr von Aehrenthal Johann Lexa 12.03.1817 Prag, CZE
Graf von Thun-Hohenstein Nikolasine 03.03.1817
Graf von Thun-Hohenstein Josef Oswald 1817 Sehuschitz, CZE
Graf von Thun-Hohenstein Theodor Karl 30.07.1815 Choltitz, CZE
de Faucombré Margaretha Aloisia 1815
Gräfin von Thun-Hohenstein Josefine Elisabeth 1815 Prag, CZE
Graf von Thun-Hohenstein Johann Nepomuk 09.09.1814 Trient, ITA
Prinzessin von Leuchtenberg (geb. Theodolinde Louise Eugénie Auguste Napoléone de Beauharnais) Theodolinde 13.04.1814 Mantua, ITA
Gräfin von Thun-Hohenstein Sofie 28.03.1814
Escherich Johannes Theodor 1814
Gräfin von Guidi Marchesa di Bagno Therese 17.08.1813 Mantua, ITA
Graf von Thun-Hohenstein Matthäus (Matteo) Franz 12.01.1813 Trient, ITA
Gräfin von Thun-Hohenstein Therese 16.08.1812 Choltitz, CZE
Gräfin von Thun-Hohenstein Anna 02.07.1812 Tetschen, CZE
Gräfin von Thun-Hohenstein Isabella Maria 1812 Trient, ITA
Graf von Thun-Hohenstein Leopold 07.04.1811 Tetschen, CZE
Graf von Thun-Hohenstein Friedrich Franz Josef 1810 Tetschen, CZE
König Magdalene 1810
Meyer Therese 1810 Triest, ITA
Graf von Thun-Hohenstein Georg Emanuel 1810 Coredo, ITA
Graf von Thun-Hohenstein Franz Anton 12.06.1809 Prag, CZE
Freiin von Koller Johanna 1809
Gräfin von Thun-Hohenstein Leopoldine Therese Josefa 1808 Klattau, CZE
Graf von Thun-Hohenstein Guidobald Maria 1808 Trient, ITA