Fundstücke

Unter diesem Menüpunkt finden Sie kleine Highlights zur Familie Thun aus den verschiedensten Themenbereichen, z.B. interessante Zeitungsartikel, witzige Geschichten oder Gedichte über die Familie.

 

AUS DER VORARLBERGER WACHT VON 1925

DES KAISERS TRAUM, FESTSPIEL VON CHRISTIANE THUN-SALM

Festspiel in einem Aufzuge von Christiane Thun-Salm , Wien 1898.

 

EIN BILD KEHRT ZURÜCK, FAZ 1993

GEDICHT "ES RAUSCHT NICH SELTEN..." VON DR. LEGIS GLÜCKSELIG, 1866

Einleitendes Gedicht zu
Denkwürdigkeiten des Grafenhauses Thun-Hohenstein
von Dr. Legis Glückselig


Es rauscht nicht selten wie ein heil’ger Schatten
An uns ein Etwas wunderbar vorbei;
Doch eh’ wir noch den Gruß erwiedert hatten,
Sind inne wir, daß es ein Traumbild sei.
Ganz anders jene vielerlei Gestalten,
So die Geschichte uns entgegenhält:
Sie sind es, welche Wirklichkeit entfalten
Und lebten einst im Raume dieser Welt.
Nicht frommt es ja, nach Vorwärts bloß zu schauen,
Der Zukunft leben und dem Jenseits nur!
Auch zur Vergangenheit, zur altersgrauen,
Führt rückwärts eine mondbeglänzte Spur.
Ihr folgen ist zwar oft ein kühnes Wagen,
Weil selten nur man einen Führer trifft –
Doch, ist er da: dann reden laut die Sagen
Und lesbar wird die dunkle Ahnenschrift.
Und Einer nach dem Andern von den Helden
Der Vorzeit drängt sich auf den Schauplatz vor,
Ein Jeder wüßt Gewaltiges zu melden –
Wär’ nur die Sprache faßlich unser’m Ohr.
Da kommt in Stahl, der einst den Hohenstaufen
Genüberstand: Herr Albertin von Thun,
Hier Warimbert mit seiner Krieger Haufen,
Die in Jerusalem erst wollen ruh’n.
Dort wandelt Berthold an des Bischofs Seite
Um eine Klosterstiftung zu vollzieh’n,
Und dort kehrt heim vom blut’gen Heldenstreite
Herr Concius mit Bruder Belvesin.
Da lehnt Herr Victor, unter Max dem Kaiser
Verdient als Landeshauptmann in Tyrol,
Und Sigmund, Staatsmann, Theolog und Weiser,
Berathend zu Trient der Kirche Wohl.
Und vieke Andern aus dem Thun’schen Blute,
Die ruhmvoll einst gewirkt und segenreich,
Wie Guidobald in röm’schen Purpurhute,
Wie Johann Ernst, dem wohl kein Zweiter gleich:
Graf Aloys mit dem Kreuz vom heil’gen Grabe,
Graf Christoph Simon, fromm aus Herzensgrund,
Und Graf Franz Sigmund mit dem Marschallstabe,
Graf Max hier mit dem Kleinod von Burgund.
Doch – Schweigen ist der Muse nun geboten,
Das Büchlein setzt den Gegenstand ja fort,
Es windet Kränze vielen edlen Todten
Es redet wahrem Hochverdienst das Wort;
Es bringt zu Tage manche alte Kunde,
Die zu erforschen Keinem noch gelang,
Und die nur dort erreichbar, wo im Bunde
Begeisterung, Liebe, reiner Wissensdrang.
Was konnte man, o hoher Herr, Dir bringen
Als ein Geschichtsbuch von dem Hause Thun?
Ein Buch, in welchem, sollte es gelingen,
Die heiligsten Erinn’rungsschätze ruh’n.
Und, hoher Herr, wenn ich es kühn soll sagen
Vor Allenn Deines Stammes für und für:
Mit diesen Blättern erst ist abgetragen
Die Schuld an die Altvordern nach Gebühr.
O möchte, hoher Herr, dies Buch versüßen
Nur eine Stunde Deines Lebens Dir!
Am heut’gen Tage leg ich’s Dir zu Füßen,
Wo Du in’s Restoralter trittst allhier,
Am heut’gen Tage, den Dir Gott beschieden,
Den mitzufeiern Tausenden vergönnt –
Ich priese überglücklich mich hienieden,
Wenn Deines Beifalls ich mich rühmen könnt’!


Ehrfurchtsvoll und dankbar
Dr. Legis Glückselig

 

Namensblatt

Das Namensblatt enthält Informationen zur Herkunft des Namens „Thun“ und wurde mit Hilfe der „Enciclopedia storico- nobiliare italiana“ erstellt.

REDE ANLÄSSLICH DES REQUIEMS FÜR ODA FREIIN VON FÜRSTENBERG

Rede anlässlich des Requiems für Omi am 30. August 2011 Gehalten von ihrem Schwiegersohn Thomas

Liebe Trauergemeinde, im Namen der Familie möchte ich mich bei Euch für Euer Kommen bedanken. Euer Kommen ist für uns ein Zeichen der tiefen Verbundenheit mit der Verstorbenen und mit uns, den Angehörigen. Nach der Beisetzung ist jeder in das Hotel Kaiserin Elisabeth in Feldafing eingeladen. Dies ist ganz im Sinne meiner Schwiegermutter die sehr gerne feierte. Besonders möchte ich im Namen der Familie Maria danken die seit 8 Jahren meine Schwiegereltern bis zu ihrem Tod mit viel Liebe und Geduld betreute und pflegte. Sie gab dafür selbstlos das Zusammenleben mit ihrem Mann und ihren zwei heranwachsenden Töchtern auf. Sie war nicht nur eine fürsorgliche Pflegerin sondern eine enge Vertraute. Meine Schwiegermutter bezeichnete Maria als ihre beste Freundin. Dass was sie für unsere Eltern und für uns getan hat sucht seinesgleichen und ist mit irdischen Gütern nicht zu entlohnen. Danke Maria Liebe Familie, Verwandte und Freunde, ich möchte versuchen mit einigen Worten die Persönlichkeit von Omi zu würdigen wobei mir klar ist dass dies immer unvollkommen bleiben wird. Ich spreche von meiner Schwiegermutter bewusst als Omi, da wir sie in den letzten 20 Jahren innerhalb der Familie so genannt haben. Wir sind dankbar, dass es sie gab, dass sie für uns gelebt hat. Ihre 90 Lebensjahre sind auch ein Spiegel des letzten Jahrhunderts. Als junge Frau geprägt durch die Familien und Häuser Westfalens nahm sie die Spannungen, Strömungen, Zerrissenheit und Herausforderungen ihrer Zeit in sich auf - zum einen die Werte des untergegangen Kaiserreiches bzw. des osmanischen Hofes, - zum anderen die junge nicht von allen geliebte Republik - zum Teil jedoch auch die falschen Versprechungen und Ideale eines Hitlers. Sie selbst sprach von der Faszination seiner persönlichen Erscheinung auf sie als junges BDM Mädchen Aber bald wurde sie mit den Schattenseiten konfrontiert - den sinnlosen Soldatentod ihres Bruders Josefs, ihres Schwagers Matthäus und vieler Verwandter und Freunde - die Hinrichtung im Zusammenhang mit dem 20. Juli des Schwiegervaters ihres Bruders, der für ein anderes besseres Deutschland sein Leben ließ - die persönliche Konfrontation mit den schrecklichen Folgen des Krieges in einem Lazarett für Amputierte In einem Bericht schilderte sie den Versuch einer nationalsozialistischen Weihnachtsfeier im Lazarett, in dem sie als Krankenschwester arbeitete. Ich zitiere: „Der Gauleiter, ein hochgewachsener äußerst gepflegter Mann, zwischen all den Krüppeln beharrte steif auf seinen Ehrenplatz. Selten habe ich so eine Totenstille auf so einer Feier erlebt. Es war eine fast unerträgliche Spannung. Da sah ich einen der ärmsten der Armen. Es fehlte ihm ein Bein und der rechte Arm. Unbeholfen steckte er die linke Hand in die Tasche seiner Uniform und zog eine kleine Mundharmonika heraus. Ganz leiser intonierte er das Lied „Stille Nacht, heilige Nacht“. Atemloses Schweigen, doch dann setzten hunderte von Männerstimmen ein. Es war als würden die Wände des Raumes gesprengt. Es war Weihnachten geworden. Still und mit gesenkten Haupt und roten Kopf ging der Gauleiter ohne Abschied mit seinen Leuten aus dem Saal. “ Bald erlebte sie 1945 ihr persönliches Golgatha als ihre 11 monatige Tochter Monika in ihren Armen an Dyphterie starb. Und wenn ich links zur Skulptur der schmerzhaften Mutter Gottes blicke, die ihren toten Sohn in den Armen hält, verstehe ich warum ihr Maria als Vorbild im Leiden und im Ertragen so nahe war. In ihren Unterlagen habe ich ein handschriftliches von ihr verfasstes Gedicht gefunden mit der Überschrift

 

„Das tote Kind spricht“

Mutter, nun lass meine Flügel los.

Fühle, nun bin ich tiefer als je in Deinem Schoß

Ich bin der Herzschlag der Dich im Leben weiter drängt

Ich steige in Deinen Arm, wenn er den Liebsten umfängt

Ich bin der zärtlichste Schimmer auf Deiner Kinder Haar

Mutter ich bleibe was ich von Anfang war

Sieh, ich fiel aus einem blühenden Frühlingsstrauss

Kleine beglückende Knospe in Dein offenes Haus

Ich war ein Duft, ein Klang, ein begonnener Reim

Sing mich zu Ende, dann bleib ich in Deinem Herzen daheim

Dann kann ich wachsen, Rose aus aus Deines Blutes tiefsten Schacht

Mach mich nicht dunkel

Ich bin das Sternbild der Liebe in Deiner schwärzesten Nacht

 

Sie hat dieses Schicksal getragen getreu dem Spruch „Wechselnde Pfade, Schatten und Licht, alles ist Gnade, fürchte Dich nicht“. Es kam eine neue Zeit mit neuen Herausforderungen. Es kamen sechs weitere Kinder, Freilichtbühne in Herdringen, Umzüge nach Neheim-Hüsten, die Sommerferien in Seeleiten bei Murnau. Vieles war anders als in ihrer Jugend. Sie hat ihre Schwiegertöchter und söhne mit all ihren Schwächen und Stärken vorbehaltlos und herzlich angenommen. Für Nina und Hanna war sie ein sicherer Hafen. Für die elf Enkel wurde Murnau zur zweiten Heimat. In den 15 Jahren in denen sie in Murnau lebte bevor wir sie zu uns nach Tutzing nahmen, engagierte sie sich in der Pfarrei, hielt Wortgottesdienste und übernahm die Krankenhausseelsorge im Unfallkrankenhaus. Sie freute sich über das Engagement ihres Sohnes Tino bei Amnesty und dessen Einsatz für die Opfer der Diktaturen in Südamerika. Ebenso erfüllte sie das soziale und kirchliche Engagement ihres Sohnes Jörg mit Genugtuung. Sie musste am Ende ihres Lebens den für eine Mutter fast unerträglichen Schicksalsschlag hinnehmen, dass ihre beiden ältesten Söhne innerhalb von 12 Monaten aufgrund von unheilbaren Krankheiten starben. Mit Fassung und ohne Jammern hat sie dies hingenommen, so wie sie vieles hingenommen hat „Dein Wille geschehe“ und mit Optimismus und Zuversicht in die Zukunft gesehen. Sie verstand das Leben nicht als Kreislauf von Geburt, Tod und Wiedergeburt sondern als ein Glied in einer Kette von Generationen und damit als Verpflichtung das Erbe dieser Kette - weiterzugeben durch Erziehung - weiterzugeben durch Vorleben - und in den letzten Jahrzehnten weiterzugeben durch längere Briefe und Reflektionen, die sie gemeinsam mit Opi verfasste und an uns schickte Woher nahm sie diese Lebenskraft? Zwei große Wurzeln sind hier zu nennen: 1. ihr Erbe, ihre Gene. Der westfälischen Herkunft verdankte sie - ihre Starrköpfigkeit - ihre Prinzipienfestigkeit - ihre Bereitschaft für ihre Meinung einzustehen - ihre tiefe Verwurzelung im christlichen Wertesystem mehr vielleicht ist sie aber durch ihr orientalisch libanesisches Erbe geprägt worden: - ihre positive Einstellung zum Leben und die Fähigkeit jede Situation und sei sie noch so widrig, zu meistern - ihre Erzählkunst und ihr Drang zur Schauspielerei (hier muss ein Märchenerzähler in der Ahnenreihe gewesen sein) - ihre Herzlich- und Fröhlichkeit - ihre Fähigkeit Gefühle zu zeigen und auf Menschen zuzugehen. Ihre zweite große Wurzel war ihr fester unerschütterlicher Glaube. Sie hinterfragte durchaus kritisch die Dogmen und das Verhalten ihrer Kirche. Dies störte aber nicht ihr bedingungsloses Vertrauen in Gott. Vielleicht hat sie durch ihre Familienwurzeln im heiligen Land besonders stark die Botschaft, die vor zweitausend Jahren den Siegeszug durch die Jahrhunderte rund um den Erdball ausgehend von einem kleinen Nest in Palästina antrat verinnerlicht. Die Botschaft von Frieden und Liebe. Sie stand wie keine andere für den Begriffsinhalt des hebräischen Schaloms. Für den äußeren Frieden - sie konnte verzichten - sie konnte verzeihen - sie konnte versöhnen und für den inneren Frieden - sie lebte in Harmonie mit sich, ihrer Umwelt und ihrem Gott - sie war zufrieden und fröhlich vor allem aber stand sie für die Liebe - die Liebe zu ihrem Mann, mit dem sie 55 Jahre in Treue und Zuneigung durch Höhen und Tiefen ging - die Liebe zu ihren Kindern, Enkeln und Urenkeln - die Liebe zu den Menschen - eine Liebe die verständnisvoll, gütig, richtungsweisend, unendlich und allumfassend war, getreu der orientalischen Weisheit, die sowohl auf der Rückseite des Totenbildchens ihrer libanesischen Mutter als auch auf ihrem eigenen steht: Die Liebe ist das einzige Gut, das sich vermehrt wenn man es verschwendet. Sie blickt auf ein glückliches, erfülltes Leben zurück. Sie bleibt ein Vorbild für uns und kommende Generationen. Eine wahre „marter familiae“. Eine würdige Ahnenfrau aus altem Geschlecht. Ich bin stolz und dankbar so eine Schwiegermutter gehabt zu haben. Danke Omi

 

Fürbitten

1. Für Omi (Nina)
Allmächtiger Gott, Herr über Leben und Tod. Du hast unsere Omi nach einem lange in Liebe und sozialen Engagement zu den Menschen und im Vertrauen auf Dich vollendeten Leben zu Dir in Deine ewige Herrlichkeit gerufen. Erfülle die Sehnsucht Ihres Herzens, Ihre Gewissheit an ein zukünftiges Leben in Dir, dem Auferstandenen und lasse ihren Einsatz und die Liebe ihres Lebens für und in uns weiter wirken.
Wir bitten Dich erhöre uns.

 

2. Für Betreuer (Stefan)
Gott wir danken Dir, dass Du Omi Menschen geschickt hast, wie Dr. Gogl, Frau Dr. Schöneberger-Lindl, Herrn Heil und seine Mitarbeiter der ambulanten Krankenpflegen sowie Maria, die sie mit Einfühlsamkeit und großer Geduld gepflegt haben. Dies gilt vor allem für Maria, die ihre Familie nur selten sehen konnte, da sie die Betreuung unserer Eltern als ihre Lebensaufgabe der letzten Jahre gesehen hat.
Gib Ihnen die Kraft, Gesundheit und die Fröhlichkeit für ihren Dienst an Menschen und vergelte ihren Einsatz mit einem Vielfachen.  Stehe vor allem Maria bei, ihre Zukunft zu gestalten.

 

3. Für die Anwesenden  (Konsti)
Gott, wir sind heute hier versammelt um von Omi Abschied zu nehmen. Befreie uns von Allem was und bedrückt und belastet. Nimm von jedem von uns die Zweifel und Sorgen. Gib uns die Kraft, dass Gute und Positive zu suchen und zu sehen und mit fröhlichen Herzen voll Lebensmut durch diese Deine Welt zu gehen.
Wir bitten Dich erhöre uns.

 

4. Für die Verstorbenen (Anga)
Herr über Leben und Tod. Durch die Auferstehung Deines Sohnes hast Du uns Hoffnung gegeben. In Deine Welt sind unsere Eltern, unsere Schwester Monika und unsere Brüder Jörg und Tino vorausgegangen. Cousinen, Vetter und Freunde hast Du aus unserer menschlich engen Sicht zu früh zu Dir gerufen. Lass sie und alle anderen Verstorbenen unserer Familie und unserer Freunde teilhaben an Deiner Gnade und lass sie eingehen in Dein ewiges Licht des Friedens und der Herrlichkeit – Ein Licht,  zu dem im Vergleich das Licht der Sonne nur ein Schatten ist.
Wir bitten Dich erhöre uns.

 

5. Für die Welt und die Schöpfung (Verena)
Als die Erde nicht war noch der Himmel, weder Baum noch Berg, weder Sonne noch Stern, weder Mond noch das mächtige Meer, da warst Du schon, allmächtiger Gott. Wir sehen hilflos, wie wir Deine unsere Schöpfung zerstören, wir blicken ohnmächtig auf die vielen leidvollen Auseinandersetzungen zwischen den Völkern in vielen Teilen der Erde, zwischen Religionen und Kulturen, zwischen Arm und Reich zwischen Nord und Süd, zwischen Herrschenden und Beherrschten. Schenke vor allem dem libyschen Volk die Kraft seine Zukunft in Frieden und Freiheit zu gestalten.
Gott, Du allein hast die Macht dazu. Gib dieser unserer Welt Deinen Schalom, Deinen Frieden. Wir bitten Dich erhöre uns.

 

THUN-HOHENSTEIN-MARSCH 1881-1882

Der "Thun-Hohenstein-Marsch" wurde vom böhmischen Komponisten und Kapellmeister  Karl Komzák (1823-1893) während seiner Zeit beim Infanterieregiment in Innsbruck komponiert und entstand zwischen 1881-1882. Er widmete ihn Graf Franz von Thun-Hohenstein , dem Militär- und Landesverteidigungskommandanten von Tirol und Vorarlberg.

Gräfin von Lamberg Leopoldine (1825-1902)

Sachschriftstellerin

Gräfin Leopoldine Karoline Ernestine von Thun-Hohenstein, geb. Lamberg (*9. April 1825 in Brünn, † 10. April 1902 in Prag; begraben in der Johannes-Kapellen-Gruft in Tetschen, katholisch) war eine Sachschriftstellerin.

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Familie

Gräfin Leopoldine wurde am 9. April 1825 in Brünn als zweites Kind des Grafen Eduard von Lamberg und der Gräfin Karoline, geb. von Sternberg , geboren. Ihr ein Jahr älterer Bruder Ernst, zu dem sie ein inniges Verhältnis aufbaute, starb im Alter von 26 Jahren. Leopoldine heiratete am 15. September 1845 den Bruder von Graf Leo und Graf Franz Anton von Thun-Hohenstein , Graf Friedrich Franz Josef von Thun-Hohenstein , Sohn des Grafen Franz de Paula Anton und der Gräfin Theresia Maria, geb. Brühl . Aus der Ehe entsprangen elf Kinder: Gräfin Therese , Graf Franz de Paula [1], Gräfin Karoline , Gräfin Marie , Gräfin Ernestine , Gräfin Wilhelmine , Gräfin Leopoldine (I83), Graf Eduard , Graf Friedrich , Graf Jaroslav und Gräfin Josefine .

 

Leben

Jugend und Ausbildung

Gräfin Leopoldine verbrachte ihre Kindheit bis 1838 in Kwassitz. Schon im Jahr ihrer Geburt traf die Familie von Lamberg ein schwerer Schicksalsschlag. Der Vater von Leopoldine und Ernst, Eduard von Lamberg, ertrank am 30. November 1825 bei einem Jagdausflug bei Wessely (Mähren).[2]

Die Erziehungsaufgabe von ihren Kindern wurde von Mutter Karoline an den Deutschböhmen Johann Nagel, der auch die Erziehung der Söhne des preußischen Gesandten Fürst Franz Ludwig von Hatzfeld, Majoratsherrn zu Trachenberg (1756-1827) [3] oder der Neffen des russischen Botschafters Graf Dimitri Tatischeff (?-1845) [4] übernommen hatte, übertragen. So erhielten die Kinder ab dem sechsten bzw. siebten Lebensjahr täglich bereits fünf bis sechs Lernstunden in denen ihnen die wichtigsten Kenntnisse und Inhalte der schulischen Grundausbildung [5] vermittelt wurden. Eine erste Studienreise erfolgte Anfang der 30er Jahre des 19. Jahrhunderts: Leopoldine und ihr Bruder Ernst reisten im Beisein ihres Lehrers und Erziehers Johann Nagel und ihrer Gouvernante Annette Nagel [6] nach Krakau, wo sie, ausgestattet mit einem Geldbetrag zum „Verschwenden“, alle Sehenswürdigkeiten der Stadt einschließlich Universität, Kirchen und Dom mit Gruft besichtigten. [7]

Schon während ihrer Kindheit entdeckte Gräfin Leopoldine ihre Liebe zu Poesie und Kunst. Sie verfasste Gedichte und begann zu malen. [8] Zudem hielt sie ihre Reiseeindrücke in ihrem „Journal“ fest.

Im Herbst 1839 reiste die Familie Lamberg nach Prag, wo sie die ehemalige Auersperg’sche Wohnung bezog. In Prag wurden neue Lehrende aufgenommen, Beziehungen zu Freunden geknüpft und der Plan einer deutsch-holländischen Studienreise [9] von Prag, Karlsbad und Eger über Frankfurt und Mainz nach Rotterdam gefasst.

Im Jahr 1841 wurde Leopoldine erstmals von ihrem Bruder getrennt, der für einige Monate nach Paris ging, wo er sich mit der französischen Sprache vertraut machen und sein künstlerisches Talent gefördert und ausgebildet werden sollte. Die junge Gräfin reiste stattdessen im März 1841 mit ihrer Mutter nach Italien und bestieg erstmals die Eisenbahn, da Mitte des 19. Jahrhunderts das Schienenverkehrsystem gut ausgebaut war. [10]

Im Alter von 17 Jahren lernte Gräfin Leopoldine von Lamberg bei einem Faschingsball auf der Sofien-Insel Graf Friedrich Franz Josef von Thun-Hohenstein kennen; beim nachfolgenden Damenball trafen die beiden erneut aufeinander. Ab diesem Zeitpunkt folgte ein häufiges Wiedersehen. Eine Heirat Leopoldines mit Friedrich Franz Josef von Thun-Hohenstein war jedoch aufgrund seiner Stellung als zweiter Sohn des Grafen Franz de Paula Anton und der Gräfin Theresia Maria, geb. Brühl, und als Diplomat "en sous-ordre" (noch) nicht möglich. [11]

Erst zwei Jahre später, im Jahr 1845 sollte der Bund fürs Leben geschlossen werden. Am 7. April verlobten sich die beiden. Die Vermählungszeremonie fand am 15. September 1845 in der Franziskanerkirche in Prag statt. Im Juli 1846 übersiedelten die hochschwangere Leopoldine und ihr Gemahl nach Bubentsch, wo sie eine Villa bewohnten. Am 14. Juli 1846 wurde ihre gemeinsame Tochter Therese von Thun-Hohenstein, ein Jahr später, am 2. September 1847, ihr gemeinsamer Sohn Franz von Thun-Hohenstein geboren. [12]

Die erste Zeit verbrachte die junge, glückliche Familie in Tetschen, wo sie ein ruhiges Leben führte. Als im Winter 1848 ihr Gemahl von Fürst Klemens Wenzel von Metternich (1773-1859) den Gesandtschaftsposten in Stockholm [13] übertragen bekam, übersiedelte die Familie nach Wien, wo Leopoldine auf Selina Clam-Martinic [14], Kaiserin Marianne [15] und die Fürstin Metternich [16] traf. Während dieser Zeit wurde Emma Czernak in das Haus Thun-Hohenstein-Lamberg bestellt, die sich der Pflege der Kinder annahm, der Gräfin unterstützend zur Seite stand und fast 50 Jahre im Dienst stand. [17]

Das junge Paar durchlebte eine von schweren Unruhen geprägte Zeit, die die junge Gräfin mit ihren Kindern meist von ihrem Mann [18] getrennt verbrachte. Nur selten konnten sich beide für kurze Zeit wiedersehen und über Geschehenes und Erlebtes berichten. Als am 23. September 1848 das gemeinsame Töchterchen Karoline zur Welt kam, war mit der Geburt auch ein Wermutstropfen verbunden: „Fritz“ [19] musste einen Tag zuvor wieder nach Stockholm aufbrechen und konnte die Geburt nicht miterleben. [20] Die von ihrem Mann getrennten „Schreckensmomente des Jahres 1848“ [21] verbrachte Leopoldine mit ihren Kindern bei ihrem Schwiegervater und den Schwägerinnen in Tetschen. [22] Im Jahr 1849 verlobte [23] sich Leopoldines Mutter mit Carl August Leopold Bigot von St. Quentin [24], der seit 1831 als unentbehrlicher Teil der Familie galt. Im folgenden Jahr wurde am 6. August das Töchterchen Marie in Frankfurt [25] geboren.

Als dem Grafen Thun-Hohenstein wenig später ein Posten in Berlin angeboten wurde, übersiedelte die ganze Familie erneut, hielt sich dort bis zum Jahr 1854 auf und brachte anschließend einige Jahre in Italien zu. Während der Zeit in Berlin konnte sich nicht nur Leopoldines Gemahl beruflich etablieren, auch die Gräfin selbst traf immer wieder auf interessante Persönlichkeiten. Zudem wurde das fünfte Kind, Ernestine von Thun-Hohenstein, die ihren Namen ihrem verstorbenen Onkel und Bruder Leopoldines, Graf Ernst von Lamberg, verdankte, am 12. März 1853 geboren. [26]

Die (Frankreich-)Reise mit ihrem Gatten Ende Juli 1854 [27] beeindruckte und prägte Gräfin Leopoldine ganz besonders. Fasziniert von der Vielfalt der französischen Städte, insbesondere Paris mit ihren Sehenswürdigkeiten, und der französischen Kultur kehrten die Gräfin und der Graf mit neuen Eindrücken von ihrem Aufenthalt, der einige Wochen dauerte, wieder nach Tetschen zu ihren Kindern zurück. [28] Im März 1855 trat Fritz seinen neuen Posten in Italien an und folgte am 16. September 1855 dem Feldmarschall Josef Wenzel Radetzky (1766-1858) [29] nach Verona während Leopoldine mit den Kindern etwas[break] später im Oktober nachreiste und sich dort bis 1857 aufhielt. [30] Am 25. Dezember 1855 wurde Gräfin Wilhelmine in Verona geboren. [31]

Während ihrer Zeit in Verona konnte Gräfin Leopoldine wichtige Persönlichkeiten empfangen, darunter Nikolaus von Weis (1796-1869) oder den amerikanischen Schriftsteller George Ticknor (1791-1871). Im Mai 1857 verließ die Familie Verona und kehrte in die „Heimat“ [32] zurück.

Zwei Monate später unternahmen ihr Gemahl Graf Friedrich Franz Josef von Thun-Hohenstein, dessen Schwester Gräfin Juža ( ), deren Vater Graf Franz Anton ( ) und Gräfin Leopoldine eine Reise nach England [33], von der sie erst im September wieder heimkehrten. Überwältigt und fasziniert von ihrem Dasein als Touristin bestaunte und erkundete Leopoldine von Thun-Hohenstein London, stattete dem Bruder von James Hope und Maler, Francis Grant (1803-1878) einen Besuch ab und machte einen Ausflug nach Windsor Castle. [34] Im Oktober 1858 beschloss die Familie, die Wintermonate an den verschiedensten Orten Italiens zuzubringen. [35]

Als Johann Bernhard von Rechberg (1806-1899) [36] 1859 in das Ministerium eintrat, nahm Graf Friedrich Franz Josef von Thun-Hohenstein die Chance auf eine erneute diplomatische Karriere wahr. [37] Alsbald wurde ihm ein Posten in St. Petersburg angeboten, den er nach Absprache mit Gräfin Leopoldine annahm und Anfang Dezember [38] antrat. Eine Woche später, am 14. Dezember 1859, starb das Töchterchen Therese. Leopoldine erhielt in dieser schweren Zeit Beistand von ihrer Mutter, ihrem Schwiegervater und ihrer Schwägerin Juža. Fritz konnte erst im Mai 1860 wieder nach Tetschen zurückkehren, jenem Zeitpunkt, an dem Leopoldine ihr Söhnchen Eduard [39] erwartete. Im Juli brach die gesamte Familie schlussendlich zu ihrem neuen Domizil nach St. Petersburg auf, wo sie für zwei Jahre lebte und wiederum auf zahlreiche angesehene Leute, unter ihnen Großfürstin Katharine (1827-1894) [40], Herzog Georg von Mecklenburg (1779-1860) [41], Kanzler Nesselrode (1780-1862) [42], traf. [43]

Nach einem mehrmonatigen Aufenthalt in Moskau sowie in Oranienbaum kehrte die Familie Thun-Hohenstein am 24. September 1861 nach St. Petersburg zurück, wo wenige Tag später das Söhnchen Friedrich [44] geboren wurde. Zum neuen Jahr 1862 luden die Thun-Hohenstein am 28. Jänner zu ihrem ersten Ball mit über 300 geladenen Gästen, unter ihnen Großfürstin Maria von Leuchtenberg (1841-1914) [45] mit ihren Kindern. Verschiedene Soiréen, Konzerte und Diners folgten. [46] Nach Ostern, am 3. Mai trat Leopoldine mit ihren Kindern (ohne Fritz [47]) die schon längst herbeigesehnte Heimreise nach Tetschen an. [48] Auf Anraten ihrer Mutter Caroline kaufte die Gräfin bereits im Frühjahr 1862 die Herrschaft Morkowitz in der Nähe von Kwassitz und Zdaunek, woraufhin die Familie abwechselnd die Sommer- und Herbstmonate zwischen Kwassitz und Tetschen verbrachte. [49]

Im Herbst 1863 erkrankten die jüngeren Kinder an Scharlach, um eine Ansteckung zu vermeiden, übersiedelten die älteren und jüngsten nach Wien, besuchten die Patienten jedoch öfters. Als der zweieinhalbjährige Friedrich schwer erkrankte, eilte Leopoldine, die sich gerade in Tetschen aufhielt, wieder zurück nach Wien. Allerdings kam Leopoldine zu spät, denn ihr Sohn Friedrich erlag am 24. Dezember 1863 seiner Diphterieerkrankung. [50]

Nach einer Zeit voll Trauer und Schmerz in Wien kehrte die Familie im Frühjahr 1864 nach Tetschen zurück, wo am 23. Mai 1864 der Sohn Jaroslav, am 23. Juni 1867 das Töchterchen Josefine, genannt Juža, geboren wurden. [51] Über 10 Jahre brachte die Familie die Sommermonate zwischen Tetschen und Kwassitz zu, in den Wintermonaten blieben sie in Wien, ehe beschlossen wurde, ihre Winterresidenz von Wien nach Prag zu verlegen. [52]

Das Jahr 1881 barg für die Gräfin zwei schlimme Schicksalsschläge: am 24 September 1881 starb ihr Gatte Friedrich Franz Josef. Für Leopoldine, die 36 Jahre überglücklich an dessen Seite lebte, ein leidvoller Tag und tiefer Einschnitt in ihrem Leben. Als Leopoldines Mutter wenige Monate später erkrankte, eilte ihre Tochter nach Wien, um sich ihrer Pflege anzunehmen. Allerdings verschlimmerte sich der Zustand ihrer Mutter Caroline zusehends, sodass sie am 31. Dezember 1881 verstarb. Mit dem Tod des Sohnes Eduard am 7. Mai 1885 in Peruc musste Gräfin Leopoldine Thun-Hohenstein einen weiteren schmerzlichen Verlust hinnehmen.

Gräfin Leopoldine verbrachte die letzten Jahre zurückgezogen im Kreis ihrer Familie, reiste mit einigen ihrer Kinder durch die Welt und schrieb im Jahr 1890 ihre Lebenserinnerungen [53] nieder.

Als sie anzunehmenden Augen- und Kopfschmerzen litt, musste sie das Lesen und Schreiben einschränken und war auf die Hilfe anderer, hauptsächlich ihrer Kinder, angewiesen. Gräfin Leopoldine von Thun-Hohenstein starb am 10. April 1902 in Prag.

 

Mitgliedschaften, Auszeichnungen und Ehrungen

Gräfin Leopoldine von Thun-Hohenstein war Mitglied beim Sternkreuzorden und Ehrendame des bayrischen Theresienordens.

 

Rezeption

Häufige Ortswechsel, lang andauernde und zahlreiche Trennungen von ihrem Gemahl, faszinierende Reisen und Erlebnisse und auch schmerzliche Verluste kennzeichnen das Leben von Gräfin Leopoldine von Thun-Hohenstein. Der Familienmensch wurde nicht nur der Mutterrolle gerecht, sondern war auch eine ausgezeichnete Ehegattin, die die verschiedensten Strapazen auf sich nahm, um ihrem Mann, der seinen beruflichen Verpflichtungen in Deutschland, Italien und Russland nachging, nahe sein zu können. Gräfin Leopoldine von Thun-Hohenstein war ein herzensguter und strenggläubiger Mensch, der es verstand, in jeder Situation „Familie“ zu schaffen und sich im Denken und Wandeln vom katholischen Glauben leiten zu lassen. Ihre „Erinnerungen aus meinem Leben“ schildern in eindrucksvoller Weise nicht nur ihren familiären Alltag, sondern enthalten darüber hinaus wertvolle Informationen zur politischen Geschichte Österreichs. [DL]

 

Bibliographie

Werkverzeichnis

  • Erinnerungen aus meinem Leben, hrsg. von Thun-Hohenstein, Jaroslav von, Innsbruck-Wien-München 31926

 

Ausgewählte Literatur

  • Wurzbach, Constant von, Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich, Bd. 14, Wien 1845
  • Porträtnachweis Slavíčková, Hana, Portrétní galerie Thun-Hohensteinů, Ausst.-Kat., Děčín 1998.

 

Galerie

[1] Graf Franz (de Paula) wurde am 19. Juli 1911 von Kaiser Franz Joseph I. in den Fürstenstand erhoben und galt als erster Fürst der Familie Thun-Hohenstein.
[2] Sein Leichnam wurde jedoch nie gefunden. vgl. Thun-Hohenstein, Leopoldine von, Erinnerungen aus meinem Leben, Innsbruck-Wien-München 1926, S. 1.
[3] Fürst Franz Ludwig von Hatzfeldt (1756-1827) war ein preußischer Gesandter.
[4] Graf Dimitri Tatischeff (?-1845) war ein russischer Gesandter.
[5] Mit Ausnahme von Latein.
[6] Gemahlin von ihrem Erzieher und Lehrer Johann Nagel.
[7] vgl. ebd., S. 6-7.
[8] Neben verschiedenen Porträts in farbiger Kreide und Öl zeichnete die junge Gräfin das Marienbild in der Kapelle am Fuß des Neuhof zu Kwassitz. vgl. ebd., S. 8.
[9] Ihr Erzieher Johann Nagel bereitete die beiden Geschwister auf diese Reise in Form von geschichtlichen und kunstgeschichtlichen Erzählungen vor und sollte zudem als ihr Begleiter fungieren. vgl. ebd., S. 8-10.
[10] Das Erlebte und die Eindrücke ihrer Italienreise hielt Gräfin Leopoldine in ihrem „Journal“ fest. Dieses befindet sich im Archiv in Tetschen, Nachlass Leopoldine von Thun-Hohenstein, geb. Lamberg.
[11] vgl. Thun-Hohenstein, Erinnerungen, S. 16-17.
[12] vgl. ebd., S. 20.
[13] Ehe Graf Friedrich Franz-Josef nach Stockholm ging, wurde er zuvor von Graf Ficquelmont (1777-1857) in geheimer Mission nach St. Petersburg beordert.
[14] Selina Clam-Martinic (1797-1872) war eine entfernte Verwandte Leopoldines und Gemahlin des Grafen Karl von Clam-Martinic (1742-1840).
[15] Gemeint ist hier wohl Kaiserin Maria Anna von Savoyen (1803-1884). Sie war die Gemahlin des damals regierenden Kaisers Ferdinand I. (1793-1875).
[16] Gräfin Melanie Zichy-Ferraris (1805-1854), Tochter des Feldmarschalls Graf Franz Zichy-Ferraris, war die dritte Gemahlin des Fürsten Metternich.
[17] vgl. Thun-Hohenstein, Erinnerungen, S. 21-22.
[18] Aufgrund dessen diplomatischer Stellung und Position.
[19] So wurde Graf Friedrich Franz Josef von Thun-Hohenstein von seiner Gemahlin genannt.
[20] Der Vater sah seine Tochter das erste Mal, als diese bereits 10 Monate alt war. vgl. ebd., S. 30.
[21] Der Slavenkongress und die ausgebrochene Revolution in Prag, die Geiselnahme ihres Schwagers Leo von Thun-Hohenstein oder die Ermordung der Fürstin Windischgrätz, vgl. ebd., S. 25-26.
[22] vgl. ebd., S. 26.
[23] Die Hochzeit der beiden verzögerte sich jedoch und sollte erst am 13. Oktober 1851 in Mauer bei Wien stattfinden, da ein trauriges Ereignis alle Freude überschattete. Leopoldines Bruder Ernst starb im Alter von 26 Jahren an einer Typhuserkrankung. Gemeinsam mit ihrer Mutter reiste sie nach Mähren, wo sie sich den Winter über aufhielt. Die Kinder und ihr Gemahl Friedrich Franz Josef blieben in Tetschen zurück. vgl. ebd., S. 41.
[24] Graf Carl August Leopold Bigot von St. Quentin (1805-1884) war österreichischer Generalmajor, Feldmarschallleutnant und Regimentskommandant beim böhmischen Dragoner-Regiment „Eugen Prinz von Savoyen“ Nr. 13.
[25] Fürst Schwarzenberg berief Graf Friedrich von Thun-Hohenstein bereits im April 1850 als Präsidialgesandten, um am im September stattfindenden Bundestag in Frankfurt teilzunehmen. Der Graf reiste unverzüglich ab, seine Gemahlin folgte ihm im Mai 1850 mit den gemeinsamen Kindern nach. vgl. Thun-Hohenstein, Erinnerungen., S. 36-37.
[26] vgl. ebd., S. 72.
[27] Die Kinder blieben währenddessen in Tetschen bei der Großfamilie zurück. vgl. ebd., S. 83.
[28] Graf Friedrich von Thun-Hohenstein machte nur einen kurzen Zwischenstopp, denn besorgt um seine dienstrechtliche Stellung eilte er nach Wien, um endlich Klarheit darüber zu erhalten. Allerdings kehrte er enttäuscht und ohne genauere Informationen über seine zukünftige berufliche Verwendung nach Tetschen zu seiner Familie zurück. vgl. ebd., S 86.
[29] Feldmarschall Josef Wenzel Radetzky (1766-1858) war der bedeutendste Heerführer Österreichs in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts.
[30] vgl. ebd., S. 94.
[31] Der Vater des Kindes konnte jedoch abermals aufgrund seiner beruflichen Verpflichtungen in Wien nicht bei der Geburt anwesend sein, was die Gräfin sehr schmerzte. vgl. ebd., S. 96.
[32] „Heimat“ verbindet Gräfin Leopoldine von Thun-Hohenstein mit der Stadt Tetschen., vgl. ebd., S. 114.
[33] Sie wollten vor dem Beginn der empfohlenen Seebadkur für die Gräfin auch das Land entdecken können.
[34] vgl. Thun-Hohenstein, Erinnerungen, S. 123-125.
[35] Im Zuge dieser „Reise“ fertigte Leopoldine ihr „Journal“ an. Dieses findet sich in ihrem Nachlass im Gebietsarchiv Litomerice, Tetschen/Bodenbach, Nachlass Leopoldine Lamberg.
[36] Johann Bernhard von Rechberg (1806-1899) war ein österreichischer Diplomat und Außenminister.
[37] Er wurde von Graf Esterhazy in Berlin abgelöst und war für die Dauer des Buol’schen Ministeriums gezwungen, der Politik den Rücken zuzukehren. vgl., Thun-Hohenstein, Erinnerungen, S. 81.
[38] Er versuchte sein Aufbrechen hinauszuschieben, da innerhalb der Familie eine schwere Krankheitswelle ausbrach. Sowohl Töchterchen Karolina als auch Therese litten an einer Typhuserkrankung. vgl. ebd., S. 134-135.
[39] Graf Eduard von Thun-Hohenstein wurde am 14. Mai 1860 in Tetschen geboren.
[40] Großfürstin Katharina Michailowna (1827-1894) war die Tochter des Großfürsten Michael Pawlowitsch Romanow (1798-1849) und Gemahlin von Herzog Georg von Mecklenburg (1779-1862).
[41] Herzog Georg von Mecklenburg (1779-1860) war Großherzog von Mecklenburg.
[42] Karl Robert von Nesselrode (1780-1862) war ein russischer Diplomat.
[43] vgl. Thun-Hohenstein, Erinnerungen, S. 136-138.
[44] Graf Friedrich wurde am 8. Oktober 1861 geboren.
[45] Maria Maximilianovna von Leuchtenberg (1841-1914) war die Tochter des russischen Großfürsten Maximilian de Beaharnais (1817-1852).
[46] vgl. Thun-Hohenstein, Erinnerungen, S. 154-155.
[47] Graf Friedrich Franz Josef wurde von wichtigen politischen Geschäften in St. Petersburg festgehalten und er konnte erst in der zweiten Hälfte des Sommers nachkommen. vgl. ebd., S. 156.
[48] vgl. ebd., S. 156.
[49] vgl. ebd., S. 162.
[50] vgl. ebd., S. 163.
[51] vgl. ebd., S. 163 bzw. S 174.
[52] vgl. ebd., S. 162-179.
[53] Erinnerungen aus meinem Leben“ wurde bereits 1902 in wenigen Exemplaren als Privatdruck erneut aufgelegt. Das Manuskript befindet sich im Gebietsarchiv Litomerice, Tetschen/Bodenbach, Nachlass Leopoldine von Thun-Hohenstein.